Das würde den weltpolitischen Aufstieg Pekings bestätigen. Larry Fink, Chef des weltgrößten Vermögensverwalters Blackrock, glaubt, dass die längerfristige Abkopplung Russlands von der Weltwirtschaft gravierende Umwälzungen in den Wirtschaftsbeziehungen untereinander nach sich ziehen wird. Die Staaten würden überdenken, welche Abhängigkeiten bestehen würden und wie diese zu reduzieren seien.
So heißt das Wirtschaftsforum, das sich seit Dienstag zum jährlichen Gipfel trifft. Mohammad Jamshidi, der stellvertretende Stabschef des iranischen Präsidenten, schrieb auf der Plattform X (ehemals Twitter), die Aufnahme in die BRICS-Gruppe sei ein “strategischer Sieg für die iranische Außenpolitik”. Argentiniens Präsident Alberto Fernández feierte den Beitritt in einer Video-Botschaft als “neue Chance”. Gelegentlich werden die BRIC-Staaten durch die Hinzunahme Südkoreas (mit dem Buchstaben K von Korea) zu den sogenannten BRICK-Staaten erweitert. Denn Südkorea ist zwar schon ein entwickeltes Industrieland, erzielt aber dennoch hohe Wachstumsraten.
Überall auf der Welt gibt es Länder mit großen Wirtschaftswachstum
Saudi-Arabien ist im arabischen Raum die größte Volkswirtschaft, die weiterhin mit Raten von bis zu 4 Prozent jährlich wächst. In Zukunft soll die Abhängigkeit von Ölexporten verringert werden. Ägypten ist bereits Partner der Brics-eigenen New Development Bank (NDB) und verfügt nach Südafrika über die zweitstärkste Industrie Afrikas. Wichtige Einnahmequellen sind Erdölexperte und die Landwirtschaft, die Wirtschaft wächst aktuell jährlich um über 3 Prozent. Russland ist flächenmäßig der größte Staat der Welt, hat aber eine geringe Bevölkerungsdichte. Durch große Öl- und Gasvorkommen konnte das Land lange Zeit große Profite erwirtschaften.
Dagegen habe Shell bestätigt, dass der Konzern nicht mitbieten werde. Südafrika muss sich also entscheiden, ob es trotz der geopolitischen Weltlage mit Gazprom Geschäfte macht oder nicht und wie das Land zur Ukraine steht. Zum Beispiel hätte das Bündnis die Möglichkeit, Russland mit Krediten zu unterstützen. “Im Moment ist die Position der BRICS zurückhaltend und es gibt noch keine wirksame politische Koordinierung, um auf die Sanktionen der Vereinigten Staaten und ihrer engsten Partner in Europa zu reagieren”, sagt Roberto Goulart von der Universität Brasilia im Gespräch mit der DW. Die Staaten seien wegen der Sanktionen zurückhaltend, Russland Kredite über die BRICS-Entwicklungsbank zu gewähren. Die NDB (New Development Bank) sammele Geld auf dem internationalen Markt zu niedrigeren Gebühren ein, sagt Goulart.
Wegen wirtschaftlicher Stagnation in den Industrienationen wandte sich das Augenmerk von Investoren auf die BRICS-Staaten, so dass vermehrt Finanzprodukte auf diese emittiert wurden, z. Fonds und Zertifikate – und zwar nicht zuletzt von Goldman Sachs, den „Erfindern“ der BRICS-Länder.
BRICS-Staaten bekommen neue Mitglieder
An gesamter wirtschaftlicher Kraft liegt die Volksrepublik 2022 kaufkraftbereinigt vor der EU und den USA,[22] liegt aber beim BIP pro Kopf nach Kaufkraftparität auf unter einem Drittel des US-Niveaus und innerhalb der BRICS-Staaten nur an zweiter Stelle hinter Russland und knapp vor Brasilien und Südafrika. Der wichtigste Machtfaktor im BRICS-Raum bleibt ohnehin die Weltmacht China, die aufgrund ihrer Wirtschaftskraft und ihrem politischen Einfluss längst aus dem Status einer “aufstrebenden Volkswirtschaft” herausgewachsen ist, Das war noch so, als sich das Bündnis 2006 zusammenfand. In Brasilien, Südafrika und Indien schauen die Regierungen genau hin, wie sich China nun positioniert. Vor einer richtungsweisenden Entscheidung steht auch Südafrika. Im Rennen seien die staatliche Ölgesellschaft Aserbaidschans SOCAR, und die Gazprombank, die dem staatlichen russischen Erdgasversorger Gazprom gehört.
Durch gesunkene Preise und Sanktionen infolge des Angriffskriegs auf die Ukraine ist Russlands Wirtschaftskraft 2022 aber sogar geschrumpft. Im Vergleich zu den restlichen BRICS-Staaten und auch zu anderen Schwellenländern weist Südafrika niedrige jährliche Wachstumsraten auf (unter 3 %),[23] das Land hat Probleme mit ausufernder Korruption und einer extrem hohen sozialen Ungleichheit. Für das subsaharische Afrika ist Südafrika recht hoch entwickelt, ist aber gleichwohl dasjenige Land der BRICS-Staaten mit dem zweitniedrigsten Rang beim Index der menschlichen Entwicklung (siehe Tabelle). Indien ist nach Bevölkerung (ca. 1,42 Mrd.) erster und nach Wirtschaftskraft der zweitgrößte der BRICS-Staaten und nach Kaufkraftparität bereits die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt. Gleichzeitig ist das Land aber auch der am niedrigsten entwickelte Staat der BRICS-Gruppe, besitzt das niedrigste Pro-Kopf-BIP und die niedrigste Position im Index der menschlichen Entwicklung (siehe Tabelle).
Die chinesische Wirtschaftskraft hat sich von 2008 bis 2017 mehr als verdoppelt. Zuletzt hieß es aus Peking, die Freundschaft zu Russland kenne keine Grenzen, zugleich aber sei auch die Souveränität der Ukraine zu respektieren. Die BRICS-Staaten könnten für eine offene Positionierung einen Preis vom Westen einfordern. Und der könnte neben einem Status-Gewinn bei den UN auch mehr Einfluss und Gewicht beim Internationalen Währungsfonds (IWF) oder der Weltbank bedeuten. China wiederum könnte darauf drängen als Vermittler im den Konflikt akzeptiert zu werden.
Mit der Aufnahme der sechs Länder wird sich die Allianz mehr als verdoppeln und geopolitisch sowie wirtschaftlich an Gewicht gewinnen. Die neue Elfer-Gruppe werde bis zu 37 Prozent des globalen Bruttoinlandprodukts zu Kaufkraftparitäten erwirtschaften und 46 Prozent der Weltbevölkerung repräsentieren, sagte Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva während des dreitägigen Spitzentreffens. Russland ist Mitglied und der mit Abstand größte Staat der „Eurasischen Wirtschaftsunion“. Südafrika ist in nahezu allen Belangen der kleinste der BRICS-Staaten, es hat die mit Abstand geringste Bevölkerung (ca. 60 Mio.) und ist die mit Abstand kleinste Volkswirtschaft (siehe Tabelle). Das Land hat aber große Bedeutung als Rohstofflieferant, sowohl von Diamanten und Edelmetallen als auch von Rohstoffen wie Zink, Eisen, Kohle, Mangan und anderen. China ist die mit Abstand größte Volkswirtschaft der Gruppe und hat mit über 1,4 Milliarden Bewohnern auch knapp hinter Indien die zweitgrößte Bevölkerung der Welt.
Die Abkürzung “BRICS” steht für die Anfangsbuchstaben der fünf Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, die sich zu einer lose verbundenen Staatengruppe zusammengeschlossen haben. Die Abkürzung “BRIC” (zunächst ohne Südafrika) wurde 2001 von Jim O’Neill, Chefvolkswirt der Großbank Goldman Sachs, geprägt. April 2011 nahm Südafrika erstmals als Mitglied am jährlichen Treffen der Staatengruppe teil, die sich fortan BRICS nennt. Ihr Anteil am weltweiten Bruttoinlandsprodukt betrug im Jahr 2008 ca. Ziel des Zusammenschlusses ist es, die Position der beteiligten Schwellenländer in der Weltwirtschaft und in internationalen Institutionen zu stärken sowie sich in Bezug auf die Behandlung weltpolitischer Fragen abzusprechen.
Die BRICS scheuten sich “in diesem Szenario großer Unsicherheit politischen Positionen zu beziehen.” Lange war es still geworden um die sogenannten BRICS-Staaten. Doch nach dem russischen Überfall auf die Ukraine muss sich der Schwellenländer-Klub entscheiden, wie er zu Russland steht. Auch die Vereinigten Arabischen Emirate sind bereits Partner der NDB. Das Land gehört zu den ölreichsten der Erde, das Bruttoinlandsprodukt zu den höchsten der Welt. Dennoch wächst die Wirtschaft derzeit nicht weiter, ging zuletzt sogar zurück.
Brasilien machte Mitte der 2010er-Jahre, auch wegen einer korrupten politischen Führung, eine schwere Rezession durch. Die weitere Entwicklung verlief wechselhaft, zuletzt gab es wieder eine positivere Entwicklung. Während die Wirtschaft in den Industrieländern stagnierte, zeichneten sich die damals sogenannten Schwellenländer durch hohe Wachstumsraten aus. Das zog Investoren an, die fortan vermehrt in diesen Ländern investierten. China unterhält aufgrund seiner wirtschaftlichen Stärke, der Größe und der zentralen Lage in Asien vielfältige und komplexe internationale Beziehungen.
Brics-Staaten wollen Dominanz des Westens schwächen – Erweiterung der Gruppe im Mittelpunkt
Vor allem ältere Menschen und Risikogruppen sollten sich impfen lassen, raten Experten. Denn auf eine neue Welle müsse Deutschland sich einstellen – inklusive der Rückkehr zur Maskenpflicht. Argentinien wird zwar oft als Schwellenland bezeichnet, die UN listet das südamerikanische Land aber unter den „sehr hoch entwickelten Staaten“. Argentinien setzt auf Rohstoffexporte, das Wirtschaftswachstum ist ambivalent, zuletzt ging es wieder bergauf.
- Die BRICS scheuten sich “in diesem Szenario großer Unsicherheit politischen Positionen zu beziehen.”
- Der wichtigste Machtfaktor im BRICS-Raum bleibt ohnehin die Weltmacht China, die aufgrund ihrer Wirtschaftskraft und ihrem politischen Einfluss längst aus dem Status einer “aufstrebenden Volkswirtschaft” herausgewachsen ist, Das war noch so, als sich das Bündnis 2006 zusammenfand.
- Vor allem ältere Menschen und Risikogruppen sollten sich impfen lassen, raten Experten.
- Denn Südkorea ist zwar schon ein entwickeltes Industrieland, erzielt aber dennoch hohe Wachstumsraten.
- Die fünf Staaten machen nach eigenen Angaben bisher 42 Prozent der Weltbevölkerung, 30 Prozent der globalen Landfläche und 24 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung aus.
- Das würde den weltpolitischen Aufstieg Pekings bestätigen.
Iran misst Öl- und Gasexporten wirtschaftlich eine extrem wichtige Rolle bei. Trotz Einflussnahme der Regierung auf den Markt und Sanktionen wegen des Atomprogramms wächst die Wirtschaft, wenn auch moderat. Am Donnerstagvormittag konnten sich die fünf Mitgliedsstaaten auf eine Erweiterung des Brics-Bündnisses wichtiger Schwellenländern einigen. Südafrika ist der flächenmäßig kleinste der Brics-Staaten, hat die geringste Bevölkerung und die kleinste Volkswirtschaft. Das Land verfügt über viele Bodenschätze, kämpft aber massiv mit Korruption und sozialer Ungleichheit. Zuletzt stabilisierte sich das Wachstum, wenn auch auf niedrigem Niveau.
Erst acht Jahre später, im Jahr 2009, fand dann das erste offizielle Bric-Treffen statt. Ein Jahr später folgte die Aufnahme Südafrikas, das 2011 erstmals am Gipfel teilnahm. Wer die Anfangsbuchstaben dieser fünf Länder aneinanderfügt, erhält das Wort Brics.
Kommt eine BRICS-Leitwährung?
Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine kommt den restlichen vier Ländern im Rahmen der globalen Neuordnung von Wirtschaftsabhängigkeiten und politischen Partnerschaften eine besondere Bedeutung zu. Sie sind Rohstofflieferanten und Handelspartner und können mit ihrer politischen Haltung zum Konflikt einen entscheidenden Einfluss nehmen. Ziel der Allianz ist es, ein Gegengewicht zur geopolitischen und wirtschaftlichen Dominanz des Westens zu bilden. Auch ihre Abhängigkeit vom US-Dollar als globale Leitwährung möchten die BRICS-Länder reduzieren. Die fünf Staaten machen nach eigenen Angaben bisher 42 Prozent der Weltbevölkerung, 30 Prozent der globalen Landfläche und 24 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung aus. Das Schwellenländer-Bündnis von Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika vereint bislang 42 Prozent der Weltbevölkerung und steht für 24 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung.
Chinas Verhältnis zu Russland und dem Krieg in der Ukraine
Brasilien ist der nach Bevölkerung drittgrößte BRICS-Staat (ca. 215 Millionen Einwohner) und die nach Kaufkraftparität achtgrößte Volkswirtschaft der Welt. Mitte der 2010er Jahre erlebte Brasilien eine schwere Rezession, die noch durch eine politische Krise begünstigt wurde, deren Verursacher die extrem weit verbreitete Korruption in der politischen Führungsschicht war; das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte um nahezu 8 %. Die brasilianische Wirtschaft entwickelte sich recht unbeständig und wuchs im Mittel langsamer als die Chinas oder Indiens. Rund drei Milliarden Menschen wohnen in den sogenannten BRICS-Staaten. Ein gewaltiger Wirtschaftsraum und eine ebenso große politische Macht. Zu der Vereinigung der aufstrebenden Volkswirtschaften zählen Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika.
Die Erweiterung der Gruppe stand im Vordergrund des dreitägigen Spitzentreffens, das heute endet. Nach Angaben der südafrikanischen Außenministerin Naledi Pandor haben etwa 40 Staaten mehr oder weniger verbindlich Interesse an einer BRICS-Mitgliedschaft bekundet, mehr als 20 davon konkret. Hier finden Sie aktuelle Podcastcharts von Spotify und iTunes – täglich neu. Von diesem Montag an wird der angepasste Corona-Impfstoff ausgeliefert.
BRICS-Gipfel in Südafrika
Das könne zu einem schnelleren Rückzug aus einigen Ländern führen, schrieb er in einem Aktionärs-Brief, aus dem die FAZ zitierte. Die Gruppe der Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika habe beschlossen, Iran, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten, Äthiopien und Argentinien als “vollwertige Mitglieder” einzuladen, sagte der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa beim Gipfel in Johannesburg. Mehrere Länder haben ähnlich starke Wirtschaftswachstumsraten wie China. Experten rechnen außerdem mit einem wirtschaftlichen Boom im südamerikanischen Guayana.