Der Ansatz kommt mit einem hohen gesellschaftspolitischen und moralischen Anspruch daher. Und er kommt nicht ohne die Forderung aus, dass diese höhere Verantwortung von Unternehmen letztlich vom Staat gefördert werden muss. Das Konzept appelliert also nicht bloß an die Moral der Unternehmer und Manager, sondern ist ausgesprochen interventionistisch und appelliert an den Staat. Die weltwirtschaftliche Rezession infolge der Corona-Krise wird die öffentlichen Haushalte massiv belasten. Staatseinnahmen brechen ein, die in vielen Ländern unbewältigten Probleme der Steuerflucht und Steuervermeidung werden verschärft.
- Während Treffen wie das Weltwirtschaftsforum schon sehr lange im Fokus von Verschwörungserzählungen stehen, ist Klaus Schwab erst seit einiger Zeit zur Zielscheibe geworden – genauer gesagt seit Juni 2020.
- Die Hilfs- und Konjunkturpakete, die von Regierungen und internationalen Institutionen geschnürt werden, können ein entscheidendes Mittel sein, um Einkommens- und Vermögensdisparitäten zu reduzieren.
- Die Rede ist vom World Economic Forum (WEF), dem Weltwirtschaftsforum, das jährlich zu einer mehrtägigen Konferenz in der kleinen Schweizer Gemeinde Davos einlädt.
- Der Ansatz kommt mit einem hohen gesellschaftspolitischen und moralischen Anspruch daher.
- Doch abgesehen davon, dass selbst diese insgesamt riesigen Geldsummen den weltweiten Anstieg von Arbeitslosigkeit, Armut und Unternehmenskonkursen nicht verhindern konnten, droht die Wirkung der Ad-hoc-Maßnahmen schnell zu verfliegen, wenn die Unterstützung ausläuft.
So sei Baerbock von Schwab “auf Linie” gebracht worden, lautet der Vorwurf von Anhängern der Verschwörungstheorie. Die Initiative von Klaus Schwab und dem WEF sei daher für Deutschland deutlich weniger progressiv als für Länder mit schwächer ausgeprägtem Sozialstaat wie den USA. Dort bestehe nach Ansicht von Schwab die Gefahr, dass die durch die Globalisierung beschleunigte Deindustrialisierung ganzer Regionen zu Massenarbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit führen könne. “Und das kann dann laut Schwab letzten Endes auch die Demokratie gefährden, wenn antidemokratische Kräfte versuchen, diese Unzufriedenheit auszunutzen”, sagt Diermeier.
Dass das Weltwirtschaftsforum für Verschwörungsideologen einen guten Nährboden gibt, wundert Jan Rathje, Senior Researcher beim CeMAS (Center für Monitoring, Analyse und Strategie), nicht. “Große Treffen von Menschen, die über Machtressourcen verfügen, eignen sich besonders gut als Zielscheibe für Verschwörungserzählungen, weil dort durchaus wichtige politische Prozesse verhandelt werden.” Jedoch seien die Inhalte solcher Treffen deutlich weniger brisant. “Es ist nicht so, dass sich dort Menschen treffen, um eine globale Verschwörung auszuhecken, sondern um miteinander zu diskutieren, wie die Zukunft gestaltet werden könnte.” Aus der Sicht der letzten päpstlichen Enzykliken „Laudato si‘“ und „Fratelli tutti“ müsste man von Schwabs Konzept eigentlich begeistert sein.
Der „real existierende Kapitalismus“ in Schieflage
Klimagerechtigkeit erfordert in diesem Zusammenhang, dass die Staaten ihre Verpflichtung aus der Klimarahmenkonvention anerkennen, das Klima entsprechend ihren gemeinsamen, aber unterschiedlichen Verantwortlichkeiten und Fähigkeiten zu schützen. Insbesondere sollten die Länder des globalen Nordens den Abbau von Subventionen und die Verlagerung von Investitionen weg von der Exploration, Förderung und Produktion fossiler Brennstoffe vorantreiben. Sie sollten sich verpflichten, bis 2030 zu einer 100-prozentigen Nutzung sauberer und erneuerbarer Energien überzugehen.
Dass nicht nur die Gewinnmaximierung beim Wirtschaften im Vordergrund stehen sollte, werde schon lange an den Universitäten und Hochschulen gelehrt. Die Theorie des Stakeholder-Kapitalismus ist in der Betriebswirtschaftslehre nichts Neues. Der Ansatz, zum Beispiel Umweltschäden zu vermeiden oder die Mitarbeiter fair zu entlohnen, um den unregulierten Kapitalismus etwas zu zähmen, ähnelt dem Konzept der Sozialen Marktwirtschaft, sagt der politische Ökonom Diermeier. “Laut WEF dürfen wir demnächst nur noch zu Fuß laufen oder ein Auto maximal teilen, während die Eliten weiterhin in ihren Privatjets herumfliegen und weiter dunkle Pläne schmieden” – heißt es in einer Telegram-Gruppe.
Die Rede ist vom World Economic Forum (WEF), dem Weltwirtschaftsforum, das jährlich zu einer mehrtägigen Konferenz in der kleinen Schweizer Gemeinde Davos einlädt. Anzeigen und Inhalte können basierend auf einem Profil personalisiert werden. Es können mehr Daten hinzugefügt werden, um Anzeigen und Inhalte besser zu personalisieren. Erkenntnisse über Zielgruppen, die die Anzeigen und Inhalte betrachtet haben, können abgeleitet werden.
Zusätzlich übernehmen überwiegend Frauen die unbezahlte Fürsorge- und Pflegearbeit zu Hause und müssen dadurch massive Mehrfachbelastungen bewältigen. Die Pflegeberufe müssen daher gesellschaftlich aufgewertet, arbeitsrechtlich gestärkt und besser bezahlt werden. Außerdem muss die öffentliche Pflegeinfrastruktur ausgebaut und adäquat finanziert werden. Dass wie in dem oben gezeigten Tweet unterstellt wird, statt Baerbock sei der Investor Soros der eigentliche Kandidat für die Bundestagswahl, halten Politikwissenschaftler wie Uwe Jun von der Universität Trier für sehr bedenklich. Man wolle damit suggerieren, dass Politiker Marionetten seien und Wahlen in Wahrheit nur das bestätigen sollen, was mächtige Personen auf dieser Welt entschieden hätten.
Im Jahr 2020 stellte WEF-Gründer Klaus Schwab die Initiative »The Great Reset« und sein fast gleichnamiges Buch vor. Darin betrachtet er die Pandemie als Chance, Gesellschaften und die globale Wirtschaft gerechter, sozialer und ökologisch nachhaltiger zu gestalten. Wenn heute das Weltwirtschaftsforum (WEF) im schweizerischen Davos beginnt, dürften einmal mehr auch Verschwörungsanhänger mit allerlei Desinformationen aktiv werden. Etwa mit Behauptungen, Politik und Wirtschaft verböten den privaten Autobesitz oder forderten die Tötung von Haustieren. Und das Forum Umwelt und Entwicklung verantwortlich; die hier dargestellten Positionen geben nicht den Standpunkt von Engagement Global gGmbH, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen wieder. Dazu müssen diejenigen globalen Institutionen gestärkt werden, die die größte demokratische Legitimität besitzen.
Das Narrativ des „Great Reset“ behauptet, dass eine „globale Elite“ in Politik und Wirtschaft eine globalisierte Diktatur anstrebe. Ursprünglich stammt die Formulierung „Great Reset“ von einer Initiative des Weltwirtschaftsforums, die insbesondere auf ökonomische Reformen für mehr Nachhaltigkeit und soziale Partizipation setzt. Die Vorstellung, die verschiedenen Teilnehmer auf diesen Treffen hätten das gemeinsame Interesse einer globalen Verschwörung, sei zu einfach gedacht. Hinzu komme, dass viel zu viele Menschen involviert wären, um so eine große Verschwörung geheim halten zu können, sagt Kleinen-von Königslöw. “Wenn so viele Menschen darüber Bescheid wissen würden, müsste es irgendwann öffentlich werden.” Zudem ist die Liste der teilnehmenden staatlichen Vertreter öffentlich einsehbar, ganz so geheim, wie von Verschwörungsideologen oftmals behauptet, ist das Treffen nicht.
Alter Wein in neuen Schläuchen
“In gewisser Weise zeigt sich an diesen Erzählungen auch, dass der Gesamtprozess von hinten betrachtet wird”, sagt Politikwissenschaftler Rathje. Indem jedoch soziale Sicherungssysteme installiert und gleichzeitig auch potentielle Risiken wie die Klimakrise bekämpft würden, könnte nach Ansicht von Schwab der Gefahr jedoch vorgebeugt werden. “Im Kern ist das keine innovative Idee, was Schwab fordert”, sagt Diermeier.
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„The Great Reset“: Braucht es den großen Umbruch oder nicht eher mehr Kapitalismus?
Die Reset-Taste löscht den Speicher und startet das (alte) System neu, ein System, das die aktuellen Krisen eher verursacht als verhindert hat. Regierungen haben weltweit mit beispielloser Intensität auf die COVID-19-Pandemie reagiert. Sie haben damit bewiesen, dass sie handlungsfähig sind und der Privatwirtschaft nicht das Feld überlassen müssen, wenn der politische Wille dazu vorhanden ist.
Den Grünen werde deshalb immer wieder vorgehalten, dass sie ihre eigentlichen Werte aufgeben und immer neoliberaler würden. Insofern sei es kein Wunder, dass den Grünen jetzt unterstellt werde, dass sie angeblich auch in dieser Verschwörung “mit drinhängen” würden. Die meisten Verschwörungstheorien der Gegenwart existieren laut Professor Butter von der Universität Tübingen “multiversional”. Schon beim Weltwirtschaftsforum 2019 ging es unter anderem um die Gefahren durch den Klimawandel und die Frage, wie man nicht nur ökonomischen Wohlstand, sondern auch das gesellschaftliche Wohlbefinden steigern könne.
Denn dort wird gerade der unternehmerische Gewinn als der entscheidende Indikator dafür gesehen, dass das Unternehmen seine eigentliche Funktion im Dienst am Gemeinwohl erfüllt. Nun kommt auch die von Kritikern der Geldschwemme stets vorausgesagte Inflation hinzu, spät, aber dafür umso erbarmungsloser. Sie will offenbar an ihrem bisherigen Kurs festhalten, Staatsschulden durch die Druckerpresse zu finanzieren. Und sie hofft wohl, die Staaten durch die zunehmende Inflation zu entschulden.
Warum wird nun auch den Grünen unterstellt, Teil davon zu sein?
Während Treffen wie das Weltwirtschaftsforum schon sehr lange im Fokus von Verschwörungserzählungen stehen, ist Klaus Schwab erst seit einiger Zeit zur Zielscheibe geworden – genauer gesagt seit Juni 2020. Kurze Zeit später erschien zudem sein fast gleichnamiges Buch, das er zusammen mit dem Wirtschaftswissenschaftler Thierry Malleret geschrieben hat. Das Weltwirtschaftsforum wurde 1971 vom deutschen Wirtschaftswissenschaftler Klaus Schwab gegründet – damals noch unter dem Namen European Management Conference. Ziel des Weltwirtschaftsforums ist es nach eigenen Angaben, “den Zustand der Welt zu verbessern”. Klaus Schwab ist der Gründer des Weltwirtschaftsforums (WEF), das jedes Jahr ranghohe Politiker und Wirtschaftsvertreter zu einem Treffen in Davos einlädt. Für Verschwörungsideologen ist er eine Hassfigur – vor allem wegen eines Buches.
Mein ZDF – Neues Konto anlegen
Dazu gehören beispielsweise Friedrich Merz, Angela Merkel oder Markus Söder. Unter dem Titel “The Great Reset” liefert das Weltwirtschaftsforum Vorschläge für eine nachhaltigere Neugestaltung der Wirtschaft nach der Corona-Pandemie. An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad/Script/CSS/Cookiebanner-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert. Falls du die Webseite ohne Einschränkungen nutzen möchtest, prüfe, ob ein Plugin oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. Falls wir die angegebene Email-Adresse kennen, erhältst du von uns in Kürze eine E-Mail.
Dieses Spiel mit dem Feuer wird unweigerlich zur Stagflation, Rezession und enormen monetären Verwerfungen führen. Die Schuld daran wird einmal mehr dem Kapitalismus und dem angeblich zu freien Markt gegeben werden. Das Gift jedoch, das die Probleme verursachte – Missbrauch der Geldpolitik zur Finanzierung von Staatschulden –, wird man weiterhin als Heilmittel anpreisen.
Bundeshaushalt 2024: In krisenfeste Landwirtschaft investieren!
Zur Deckung der Ausgaben bleibt meist nur eine höhere öffentliche Kreditaufnahme, auf die Gefahr hin, dass es zu neuen Schuldenkrisen kommt. Die mediale Präsenz der Corona-Krise darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die anderen globalen Krisen nicht über Nacht verschwunden sind. Das gilt auch für die Auswirkungen des Klimawandels, die die Armen, insbesondere im globalen Süden, überproportional treffen. Außerdem wird Baerbock mit der angeblichen Verschwörung verknüpft, weil sie Teil des Forums “Young Global Leaders” ist, einer Initiative des Weltwirtschaftsforums. Auf der Webseite des Forums findet sich ein Eintrag zu ihr mit Foto, sie wird als aktives Mitglied gelistet.