Der passionierte Jeansträger kann also wirklich aus dem Vollen schöpfen. Wenn Sie Jeansfan sind, dürfen Sie sich getrost für Ihr Lieblingsdesign entscheiden. Wenn Sie die Hose in der richtigen Passform wählen und sie zeitgemäß kombinieren, ist sie auch heute immer noch ein Hingucker. Nach anfänglichen Schimpftiraden – in der DDR war das Tragen von Bluejeans in Schulen oder auf Tanzveranstaltungen sogar verboten – gelang der trendigen Hose der Durchbruch. Schuld daran hatten unter anderem auch Filmgrößen, wie James Dean und Marlon Brando, die mit ihrem eigenen Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad auch den Erfolg steigerten.
Levi Strauss wurde als Sohn jüdischer Eltern im Jahr 1829 oberfränkischen Buttenheim bei Bamberg geboren. Sein Vater, ein armer Hausierer, starb frühzeitig und so wanderte er im Alter von 18 Jahren zusammen mit seiner Mutter und weiteren Geschwistern nach Amerika aus. Dort legte er seinen Geburtsnamen Löb ab und nannte sich Levi.
Brad Pitt in Levi`s
Die Bluejeans hat ihren Ursprung zwar in den Vereinigten Staaten, ihr Erfinder war jedoch ein deutscher Auswanderer, genau genommen, ein Bayer. Laut Patentamt liegt das Geburtsdatum der Hose im Jahr 1873, als Levi Strauss und Jacob Davis, ihre Gründerväter, sich die Hosenerfindung patentieren ließen. Schnell fand die blaue Hose den Weg aus den Goldgräberlagern Kaliforniens auf die Laufstege der Modemetropolen.
Nach weniger als 25 Jahren hatte sich die Bluejeans in Deutschland so weit etabliert, dass 1972 zur Olympiade in München die deutschen Athleten Kleidung der Marke Mustang trugen. Es gebe Unternehmen, und auch einzelne Schneider, die die alten mechanischen Webstühle aufgekauft hätten und damit wieder Jeans aus reiner Baumwolle herstellten. Zudem gebe es Jeans-Schatzsucher, die in die Minen hinabstiegen, um zurückgelassene Hosen der Arbeiter aufzuspüren. Diese hätten ihre abgetragenen Hosen oft dazu benutzt, etwa Sprenglöcher zu stopfen, sagt Hofmann.
Und für Frauen zum klaren Symbol für die gewünschte Gleichstellung mit den Männern. Dass Joschka Fischer von den Grünen sich 1985 in Jeans – und vor allem in weißen Turnschuhen – als hessischer Umweltminister vereidigen ließ, sorgte allerdings immer noch für einen Skandal. Marilyn Monroe trug – damals noch weniger bekannt – als Fotomodell bereits 1945 Jeans. Das Zeitalter, in dem Frauen auf Röcke und Kleider beschränkt waren, ging damit seinem Ende zu. Nicht nur Marilyn Monroe, auch Filmstars wie John Wayne, Marlon Brando und James Dean verhalfen der Jeans zu ihrem Ruf, sexy zu sein.
Levi Strauss Jeans Geschichte San Francisco
Auch das große Erdbeben von San Francisco im Jahre 1906, das die Firmengebäude komplett zerstörte, konnte ihren Siegeszug nicht aufhalten. Nach Europa kam die Jeans im zweiten Weltkrieg, im Gepäck der amerikanischen Soldaten. Arbeitskleidung, Alltagskleidung, Ausdruck weiblicher Emanzipation, Ausdruck jugendlicher Rebellion, verschrien und geliebt – und sie wird nun 150 Jahre alt.
Levis Strauss und Jacob Davis bekamen in diesem Jahr das Patent für ihre neuartige Arbeitshose. Das alt nicht unbedingt stillos sein muss, beweisen uns derzeit die neuesten Trends in Sachen Jeanshosen. Mom Jeans sind angesagt, aber auch Schlaghosen und Bootcut Jeans und so verwundert es niemanden mehr, dass die 501 von Levis genauso beliebt ist wie vor 140 Jahren. Die Levis 501 schreibt noch immer Geschichte und so wollen wir uns heute einmal den Werdegang dieses ganz bestimmten Jeanshosen- Modells anschauen. Wir verraten euch alles über die Jeans, was es zu wissen gibt und werfen einen ganz genauen Blick auf das Kultmodell. Doch die Realität sieht so aus, dass die Jeanshose immer noch angesagt ist.
Levi und die Jeans
Durch den Zweiten Weltkrieg, in dem viele amerikanische Soldaten auf europäischem Boden kämpften, gelangte die Bluejeans nach Europa. Denn die Jeanshose hatte es in den Vereinigten Staaten bis in die Armeebekleidung geschafft. Obwohl das Beinkleid der fremden Soldaten, das in Deutschland zunächst als Texashose oder Nietenhose bekannt war, keinen leichten Start hatte, konnte es sich schließlich durchsetzen. Levis ist nicht nur eine weltbekannte Jeansmarke, sondern die Hose trägt gleichzeitig den Namen des Urvaters aller Jeanshosen.
- Levi Strauss & Co. waren die
erste Bekleidungsfirma der USA, die Radio- und Fernsehwerbung zur Vermarktung ihrer Produkte verwendete. - Doch die Realität sieht so aus, dass die Jeanshose immer noch angesagt ist.
- Es war nicht nur robuster und schicker als andere Hosen, die es in Europa gab, sondern auch bequem.
- Sie sollten robust und langlebig sein und den harten Bedingungen standhalten.
Das machte sie nicht nur bei den Arbeitern beliebt, sondern auch bei allen Anderen, die sich für Jeanshosen interessieren. Allerdings muss man sagen, dass sich der Schnitt der Jeanshose in den Jahren ein bisschen geändert hat. Die 501 war früher einfach nur als solide, robuste und vor allem einfache Arbeiterhose entwickelt worden und hat sich quasi über Nacht zum Kult entwickelt. Levis Strauss sah schon bald in der 501, die nun endlich eine Nummer bekommen hatte, großes Potential. Die Hose war ganz anders als die Latzhosen, die er bisher hergestellt hatte und am wachsenden Interesse der Arbeiter merkte er bald, dass die 501 etwas ganz Besonderes werden würde. Doch jede Geschichte fängt irgendwann an und auch wenn der Mythos um die 501 groß geworden ist, beginnt doch alles ganz ruhig und friedlich im Jahr 1873.
Mit dem Archiv will Levi’s nicht nur Zeitzeugnisse bewahren, es dient Abteilungen von Marketing bis Design auch der Inspiration. „Vor ein paar Jahren haben wir alles digitalisiert, damit unsere Mitarbeiter auf der ganzen Welt darauf zugreifen können“, sagt Panek. Bei Levi’s werden unter dem Label Levi’s Vintage Clothing bereits seit 1999 immer wieder Archivstücke neu aufgelegt, aktuell etwa eine 501 von 1937 und eine von 1947.
Mai 1873 meldete der in San Francisco ansässige Textilhändler Levi Strauss – ob alleine oder gemeinsam mit dem Schneider Jacob Davis ist umstritten – ein Patent an, das die Nummer US139,121 erhielt. Es ging dabei um Kupfernieten, die die Tasche einer Hose an den Ecken zusammenhielten. Bergleute, insbesondere die Goldgräber, klagten damals oft über kaputte Taschen an ihren Hosen – die Nieten waren die Lösung, um Verschleißstellen zu verstärken. 1941 wurde die Levis zum “kriegswichtigen Produkt” erklärt und nur noch an die Armee
verkauft. Bluejeans erschienen auf den Schwarzmärkten und wurden unter den Jugendlichen zum Kultobjekt. So kam es, dass der Weltkonzern bereits 1950 über 100 Millionen Jeans
verkauft hatte.
Kein Modell mit künstlicher Waschung, sondern ein Original aus den Sixties. Die erste Jeanskrise gab es bei vielen der mittlerweile renommierten Denimhosen-Herstellern in den USA und in Deutschland, als in den 90er Jahren die Baggy Jeans erfunden wurde. Der Modetrend zur weiten, übergroßen Hose gewann rasch einen großen Zulauf, sodass die herkömmlichen Jeansbrands oft große Markteinbußen hinnehmen mussten. Die einzige Alternative, um dieser Misere zu entgehen, sahen viele in der Gründung eines Zweitlabels, das nur dem Vertrieb der sogenannten “Sackmode” diente. Rasch sprach sich die Erfindung der Hosen für die Goldgräber herum, und es fanden schließlich auch andere Arbeiter Gefallen an den praktischen Bluejeans.
In Deutschland war Mustang der Jeans-Pionier
Andere erbittet sie direkt aus Privatbeständen, etwa das berühmte Modell mit draufgekritzeltem Peace-Zeichen der Musikerin und Dichterin Patti Smith. Als Amerika vom großen Goldrausch heimgesucht wurde, zog Levi zusammen mit zwei seiner Geschwister nach San Francisco. Als cleverer Geschäftsmann verschrieb er sich allerdings nicht der Goldsuche, sondern eröffnete einen Handel mit Stoff und Kurzwaren. Nach einem Aufenthalt in New York sandten die Brüder Levi 1853 im Zuge des Goldrausches nach San Francisco, um eine Niederlassung ihres Geschäftes zu eröffnen. Levi gründete ein Großhandelshaus für Stoffe und Kurzwaren.
Der weit überwiegende Teil der Jeans, die in Deutschland verkauft werden, stammt aus Bangladesch, nämlich knapp 78 Millionen Stück im Jahr 2022, gefolgt von Pakistan mit knapp 39 Millionen. Wobei Jeanshersteller ihre Produkte zur Erhöhung ihrer Gewinnspanne meist in mehreren Schritten in verschiedenen Ländern produzieren lassen. In den 60er Jahren wurde die Jeans zum Zeichen der Rebellion und der Jugendbewegung.
Das zumindest ist die Geschichte, die das Unternehmen Levi Strauss, das auch heute noch einer der größten Jeanshersteller der Welt ist, erfolgreich erzählt. „Levi’s hat sehr früh mit Geschichtsmarketing begonnen – und dadurch andere Anbieter quasi unsichtbar gemacht“, sagt Viola Hofmann, Dozentin für Kulturanthropologie des Textilen an der TU Dortmund. Sie gibt in diesem Semester ein Seminar zur Kulturhistorie der Jeans. Tatsache sei, dass die Geburtsstunde der Jeans eigentlich früher liege. „Das Material gab es schon viel länger; die Gewohnheit, die Arbeitskleidung blau zu färben ebenfalls“, sagt Hofmann.
Damit hätte wohl niemand gerechnet, als sie zum ersten Mal auf den Markt kam. Ein bisschen verwundert es uns auch, dass ein Modell so lange im Trend liegt wie die 501. Vor allem, weil die Mode sich so oft wandelt und immer wieder neue Jeanshosen auf den Markt kommen.
So bekam das Modell schnell einen hohen Bekanntheitsgrad und wurde, vor allem auch aufgrund der erfolgreichen Schauspieler, zum Kultmodell. Die Levis 501 wurde so oft bestellt, auch außerhalb von den USA, dass Levis gar nicht mehr mit den Lieferungen hinterher kam. Der Kult und gleichzeitig auch der Mythos der 501 wurde geboren und hält bis heute an. Nach dem Krieg wurde die Levis 501 dann doch noch ziemlich schnell berühmt. Allerdings nicht durch die Soldaten, sondern durch amerikanische Filme und amerikanisches Fernsehen.
Marilyn Monroe trug früh Jeans
35 Prozent der weltweiten Baumwoll-Produktion werden zur Herstellung von Denim genutzt. Mindestens 7000 bis 8000 Liter Wasser braucht es für die Herstellung einer konventionellen Jeans. Zudem werden beim Färben Schadstoffe freigesetzt, die Menschen wie Umwelt belasten. „Jeans gehen heute schneller kaputt, der Stoff ist dünner. Man kauft im Grunde ein Teil, das schon in Richtung Müllwerdung angelegt ist. Das kommt auch durch das Stone washing, man zerstört das Material dadurch“, sagt Hofmann von der TU Dortmund.
Mit seinem Film „Der Wilde“ erlangte nicht nur er Weltruhm, sondern auch die Jeanshose, die seit diese Zeitpunkt als Symbol für die rebellierende Jugend auserkoren wurde. Auch James Dean trug, neben Marlon Brando, die Jeanshose und somit wurde sie bald zum Kultsymbol einer ganzen Generation. Schon vor 140 Jahren war diese Jeans als unverwüstlich bekannt.